Kita-Situation in Riegelsberg ist stark verbesserungsbdürftig

 

Laut Aussagen verschiedener Kommunen fehlen im gesamten Regionalverband Saarbrücken über 700 Betreuungsplätze. Außerdem ist das System vielerorts nicht in der Lage, auf Krisen, wie die Aufnahme von Kindern Geflüchteter, zu reagieren. Zu oft gleicht die Suche nach einem Betreuungsplatz im Saarland und auch hier bei uns im Ort eher einem Glücksspiel. 

Eltern berichten immer wieder, dass der Kita-Planer keine Planungssicherheit gebe und Kita-Plätze intransparent vergeben würden. Ein Anwaltsschreiben mit dem Hinweis auf einen Rechtsanspruch scheint die Vergabe eines Platzes zu beschleunigen. Hier wurde eindeutig in der Vergangenheit versäumt, ein transparentes und sozial gerechtes Vergabesystem zu etablieren. Die Gemeinde ist laut eigener Aussage selbst überfordert mit der Situation und ist jede Woche mit Anfragen verzweifelter Eltern beschäftigt.

Die Frage, ob das Saarland auch in Zukunft als Wirtschaftsstandort attraktiv bleiben kann, ist eng verbunden mit dem Ausbau von Betreuungsplätzen. Für Familien ist wichtig, ob der Wohnort auch familienfreundlich ist. Neben der Lebensqualität, spielt auch die sichere Planung der eigenen beruflichen Zukunft eine wichtige Rolle. Die Senkung der Elternbeiträge hat bereits in der Vergangenheit zu einer höheren Nachfrage geführt. Noch immer liegt die Betreuungsquote im Saarland unter dem Bundesdurchschnitt. Das wird sich ändern, wenn 2027 die versprochene Beitragsfreiheit eingeführt wird. Für dieses Szenario ist Riegelsberg nicht vorbereitet, da die geplanten Baumaßnahmen und die kürzlich beschlossene Erweiterung der Betreuungsplätze lediglich die bestehenden Lücken schließen wird. 

Neben dem Neubau, der Erweiterung und dem Umbau bestehender Gebäudesubstanz ist die Personalisierung der neu eingerichteten Gruppen die große Herausforderung für Kommunen und freie Träger. Hier ist die Landesregierung gefordert, die Voraussetzungen für einen kostenfreien Kita-Platz für jedes Kind zu schaffen. Betreuungsplätze müssen also dringend nachhaltig ausgebaut werden.

Der OV Riegelsberg kritisiert die fehlende Kinderbetreuung im Ort und stellt fest, dass die Gemeindeverwaltung die demografische Entwicklung ein Stück weit verschlafen hat und es versäumt hat, sich rechtzeitig um den Ausbau von Betreuungsplätzen zu kümmern. Die Gemeinde fällt ihre Entscheidungen auf jährliche Schätzungen (Bedarfsplanung). Es stellt sich hier die Frage, wie belastbar ist diese Planung überhaupt. Es muss jedoch berücksichtigt werden, dass zwei der Riegelsberger Kitas von Wasserschäden betroffenen waren, marode Bausubstanz durch Investitionsstau herrscht als auch die Flüchtlingssituation zu einem höheren Bedarf führt.

Die Fraktion und der Ortsverband setzen sich über die bereits beschlossen Maßnahmen hinaus dafür ein, dass der Ausbau von Betreuungsplätzen in Riegelsberg vorangetrieben wird. Die im Gemeinderat beschlossen Maßnahmen reichen hierfür nicht aus. Der Ortsverband beabsichtigt dazu eine Arbeitsgruppe zu gründen.