Rede zum Haushalt-2. Mobilität

Mobilität ist ein Thema, das ständig in der Diskussion ist. Häufig geht es dabei um das Autofahren und damit verbunden um Fahrverbote und Geschwindigkeitsbegrenzungen. Die umweltverträglichste Fortbewegungsart ist aber das Zu-Fuß-Gehen und das Radfahren. Was tut unsere Gemeinde zur Förderung dieser Mobilität? Sehr wenig! Die Gehwege sind häufig durch Falschparker blockiert oder nur im „Gänsemarsch“ zu passieren. Rollstuhl- oder  Rollator-Fahrer müssen ebenso wie Personen mit Kinderwagen immer wieder auf die Straße ausweichen. Wer schützt unsere kleinen Kinder, die schon Fahrrad fahren können, dies aber nur auf dem Gehweg dürfen?

Was hat Riegelsberg in der Vergangenheit gemacht, um das Radfahren zu fördern? Das Argument, dass Riegelsberg wegen seiner Topografie nicht geeignet sei, Ziele mit dem Fahrrad zu erreichen, zieht seit dem Boom der Elektroräder nicht mehr. Jetzt gilt es, auch die Mobilität durch Fahrräder zu fördern! So könnte Riegelsberg sich z.B. beim Landesamt für Straßen bzw. beim Regionalverband Saarbrücken dafür stark machen, dass auf Bundes- und Landstraßen, wenn sie eine genügende Breite vorweisen, Fahrradschutzstreifen aufgetragen werden. Dass auf dem Markplatz eine Aufladestation für Fahrrad-Akkus aufgestellt wurde, ist zu begrüßen. Diese Station müsste dann aber auch beworben werden, damit Radfahrer, die größer Strecken zurücklegen und dabei auch durch Riegelsberg oder Walpershofen fahren, wissen, dass Riegelsberg eine solche Station auf dem Markplatz hat.

Am vergangen Samstag fand in Saarbrücken der 1. Saarländische Fahrradgipfel statt. Wenn das Saarland hier tatsächlich den Alltagsradverkehr mit vielen Projekten und entsprechenden Geldern fördert, dann sollte Riegelsberg nicht abseits stehen. Wir sollten unserer Gemeinde ein Wegweissystem einrichten, damit wichtige Ziele leicht und gefahrlos erreichbar werden. So wäre vorrangig eine Verbindung vom Radweg entlang der Autobahn zum Radweg entlang des Köllerbachs auszuschildern. Dieser Weg könnte sich in Riegelsberg Süd gabeln und einmal über das Lampennest und den Russenweg führen, andererseits aber auch über die Wolfskaulstraße und die Sellerbacher Humes zum Köllerbach führen. Auch der innerörtliche Radverkehr sollte gestärkt werden, z.B. durch eine entsprechende Beschilderung und das  Aufstellen sicherer Fahrradabstellanlagen.

Mit der Saarbahn haben wir eine gute Verbindung nach Lebach und nach Saarbrücken bis Saargemünd. Dass die Fahrkarten im Vergleich zu anderen Städten sehr teuer sind und das Wabensystem zu großen Ungerechtigkeiten führt, ist bekannt. Hier sollte die Stadt Saarbrücken und die Landesregierung dem öffentlichen Nahverkehr Priorität geben und nicht weitere teure Straßenprojekte wie die Verschwenkung der A1 und die Tunnelung der Stadtautobahn fördern.

Die 142 als innerörtliche Buslinie ist für Riegelsberg unverzichtbar. Die stündlich wechselnde Fahrstrecke dieser Linie erschwert das Lesen des Fahrplanes. Hier sollte – wie schon vor Jahren von Fachleuten vorgeschlagen – die Linie 142 auf zwei Linien aufgesplittet werden. Es entstehen dadurch keine Kosten, der Fahrplan wäre aber leichter lesbar und damit kundenfreundlichen. Die ersten Haltestellen sind seit einigen Wochen dank einen Förderprogrammes barrierefrei, weiter werden in diesem Jahr folgen. Das ist eine begrüßenswerte Maßnahme. Auch das Aufstellen von Warteunterständen können wir nur begrüßen. Das alles stärkt den Öffentlichen Personennahverkehr und hilft damit auch der Umwelt.